Bin ich nicht belastbar genug oder einfach nicht die geborene Mutter?

Ich weiß nicht ob ich den Titel gut gewählt hab...
Ich habe ein Baby, 8 Wochen alt. Es ist ein Wunschkind und ich hab es sehr lieb- es ist nicht besonders einfach aber auch kein Schreibaby. Es ist gut versorgt und wird gut behandelt glaube ich. :)

Aber nun zu meinen Gedanken:
Seit es da ist habe ich das Gefühl, im Grunde nicht so sehr in der Mutterrolle aufzugehen. Ich habe z.B. nicht gestillt weil ich es vom Kopf und Herz her absolut nicht wollte. Ich habe kein Problem damit, mein Baby an den Papa zu geben und war nach 4 Wochen schon wieder allein mit Freunden weg. Habe mein Baby auch nicht vermisst. Ich freue mich auf jede Sekunde Paarzeit mit meinem Mann und würde auch nicht sagen, dass mein Kind mir wichtiger ist als er. Ein 2. Kind kann ich mir absolut nicht vorstellen weil ich immer denke, dann lebe ich nur noch für die Kinder. Wenn das Baby weint von ich geduldig und tröste es, aber habe jetzt nicht unfassbar Mitleid und da "blutet auch kein Mamaherz".

Ist es seltsam, nicht diesem Klischee von Mutter zu entsprechen? Ich fühle mich manchmal wie ein Alien wenn ich andere Mütter so höre.

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Da gibt es bestimmt viele denen es so geht 😊 bei mir hat es etwas gedauert . Das ganz kleine Baby alter war am Anfang auch nicht so mein Fall. Aber die Bindung ist definitiv immer intensiver geworden . Aber so lang ihr 3 alle zufrieden seid ist es doch voll ok 👌

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Ja, wir sind alle 3 glücklich denke ich. :)
Danke für Deine Antwort!

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Hallo genauso ging es mir am Anfang auch! Du hast mich perfekt beschrieben.
Aber seit mein kleiner cia 5-6 Monate alt wurde kam das langsam.
Mittlerweile blutet mein Herz sobald er sich verletzt, die Mutter Gefühle kommen!
Mir ging es am Anfang genauso und es sollte normalisiert werden das man sein Kind nicht direkt liebt wie noch was.
Die Liebe wächst mit der Zeit :-)

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Anfangs ging es mir auch so.
Dann hat sich das auf einmal gewandelt und jetzt ist die Liebe wirklich ganz anders als wie die zu meinem Partner.
Einfach bedinungslos und unendlich 💓
Deine Gefühle sind vielleicht aktuell auch einfach auf Sparflamme weil du ja auch immer noch im Wochenbett bist, die Umstellung von 0 Kind auf 1 Kind ist auch sehr hart

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Hallo
Ich seh da kein Problem.
Bei meinem ersten Kind hab ich wirklich 24 7 nur für dieses Kind gelebt im ersten Jahr.
Er hatte aber auch viele Baustellen...
Bei meinem 2 Kind war ich auch viel schneller wieder draussen. Da war ich auch nach ein paar Wochen gleich einen Abend raus. Trott vollstillen, dank abpumpen.
Nur weil du Mama bist, bist du ja nicht auch eine Frau mit eigenen Interessen. Wäre ja auch komisch, wenn es so wäre.
Atme durch. Du liebst dein kind, aber natürlich will man auch noch was anderes.
Liebe Grüße

Bearbeitet von marienoire
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Das Gleiche habe ich mich auch schon gefragt, sie ist jetzt 1 Monat alt. Allerdings merke ich wie die Liebe mehr wird, also alles ok, denke ich.

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Mhhh... ich weiß nicht, aber ich finde das irgendwie nicht so "normal". Natürlich muss man nicht Schockverliebt sein. Die Liebe kann sich auch nach und nach aufbauen, aber für mich hört sich das schon recht distanziert und empathielos los an.

Gerade der Absatz:

"Wenn das Baby weint von ich geduldig und tröste es, aber habe jetzt nicht unfassbar Mitleid und da "blutet auch kein Mamaherz"" macht mich stutzig.

Hast du mal über eine Depression nachgedacht?

Ich würde das nicht so abtun. Dein Kind spürt das. Vielleicht kannst du ja mal mit jemandem darüber sprechen, der mehr Ahnung hat, möglicherweise deine Frauenärztin oder Hebamme.

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Dem schliesse ich mich an und zusätzlich finde ich es durchaus auffällig wen man schon im Wochenbett wieder auf die Piste muss.

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bin ehrlich gesagt auch dieser meinung. es hört sich ein wenig gefühllos an, dann täte mir das baby leid.. ich würde auch mit einer fachperson sprechen.. 😶

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Nicht jede Mutter reagiert gleich und ja bei manchen ist das halt nicht die rosa Brille. Allerdings stimmen mich auch ein paar Sachen bedenklich in deinem Beitrag. Ich denke du solltest mal mit deiner Hebamme sprechen. Depression zeigen sich in vielen Gesichtern. Auch das weggehen im Wochenbett heist nicht dass es dir gut geht.

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Hallo FS,

wenn ich ganz ehrlich bin, klingt das für mich genau nach der Art und Weise, wie man ein glückliches Kind groß zieht (ohne Übermutti im Nacken, die praktisch nur noch für das Kind lebt), eine glückliche Partnerschaft führt und selbst glücklich bleibt.

Darf ich mal raten, dass du wahrscheinlich noch recht jung bist? Ich glaube, bei jungen Frauen die Mutter werden kommt oft noch eine Portion eigener, gesunder Egoismus mit durch. Wenn man jung ist ist man noch so mit sich selbst beschäftigt, dass man einem Kind genau den richtigen Raum im Leben einräumt (ein Grund vllt. auch, warum es biologisch gesehen direkt mit 18 los gehen könnte) Ist natürlich auch nur ein Gedanke von mir.

Ohne das erwachsene Individuum kann ein kleines Kind nicht überleben. Deswegen ist es unabdinglich, dass die Mutter zuerst um sich selbst sorgt und dann um ihr Kind. Das liest sich jetzt vielleicht komisch aber ich denke im Grunde muss eigentlich so sein (ich meine damit aber nicht, dass "Mutti" erstmal in Ruhe ausschläft, bevor sie sich um ihr schreiendes Kind kümmert).

Alles in alles, für *mich* liest sich das eigentlich eher normal als "besorgniserregend". Ich würde genau auf diesem Weg bleiben.

Bearbeitet von Kichererbsin
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Oh, danke für Deine Antwort! Ja, ich bin 25 😁- Also falls das "jung" ist.

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Ich kann dir das sehr gut nachfühlen und sehe da überhaupt kein Problem! Du bist erst seit 8 Wochen Mama - das ist noch gar nicht lang und noch dazu Wochenbett. Da passiert gerade tatsächlich und hormonell eine riesige Umstellung. Deine Beschreibung klingt für mich ganz normal und gesund. Sorgen würde ich mir eher machen wenn du ständig Fluchtgedanken hättest (und selbst die können vorübergehend „normal“ sein, da kann man sich gut Rat bei der Hebamme holen). Du hast aber geschrieben, dass du die Zeit mit Baby genießt und es gut versorgt ist.

Du wunderst dich, wo die großen Gefühle bleiben. Keine Sorge! Die kommen noch! :) Bei dem einen früher, bei dem anderen später. Ihr müsst euch erstmal richtig kennenlernen, was zusammen erleben und gemeinsam wachsen. Die Liebe wächst jedes Mal ein Stück, wenn dein Baby Meilensteine erreicht, dich sofort erkennt, wenn du den Raum betrittst, dich anlächelt, zum ersten Mal Mama sagt (und ab da jedes Mal, wenn es das sagt), sich bewusst an dich kuschelt, dir zeigt, dass du der beste und tollste Mensch auf dieser Welt bist, mit dir Quatsch macht und sich dabei kaputt lacht, ….

Mein Mini wird in 2 Wochen ein Jahr alt und mir ging es anfangs wie dir. Die gleiche Frage im Kopf. Die Antwort kam ganz langsam über die letzten 12 Monate 🫶🏽

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Also ich finde es nicht bedenklich (aber mal mit der Hebamme sprechen ist sicher nie verkehrt).
Dass das Mutterherz bluten sollte, bloß weil Baby mal Bauchweh hat... na ich weiß nicht.
Ich finde eher, dem Baby ist mehr geholfen mit einer Mama, die sich geduldig und ruhig kümmert, als mit einer hysterischen, weinenden, zu tiefst betrübten Mutter. So stelle ich mir zumindest ein "blutendes Mutterherz" vor.

Babys weinen nun mal hin und wieder, dann nimmt man sie hoch und checkt alles durch, manchmal ist aber halt nichts und sie haben einfach Bauchweh oder kommen mit der neuen Welt noch nicht gut zurecht. Völlig normal und da muss auch niemandes Herz brechen.
Anders natürlich wenn das Baby wirklich schwer krank ist, aber davon lese ich bei dir nichts.

Ich finde es gut, dass du dich weiter mit deinen Freunden triffst.
Das zeigt ja, dass du spürst, was dir selbst gut tut und das ist vor allem als frisch gebackene Mama total wichtig.

Dass du dich auf Paarzeit freust, ist doch total schön und spricht ja für eine gute Beziehung zu deinem Partner.
Dein Baby ist erst vier Wochen alt, bei vielen Müttern (übrigens auch Vätern) wächst die Liebe über die Monate.

Ich habe heute eine ganz andere, viel innigere Beziehung zu unserem Dreijährigen als zur Babyzeit. Er kann sich mitteilen, wir können tolle Gespräche führen, er hat Humor usw. Ganz anders als bei einem Baby.
Vielleicht liegen dir einfach andere Phasen mehr als die Babyzeit, das geht ganz vielen Eltern so.

Und es ist doch schön, dass du deinem Partnerin euer Baby bedenkenlos anvertrauen kannst.
So ist es bei uns auch und anders fände ich es tatsächlich traurig.