5. Klasse Gymnasium Arbeitseinstellung

Hallo!

Meine Tochter ist mit einer glatten Gymnasialempfehlung aufs Gymnasium gewechselt.

In der Grundschule hatte sie nur 1er und 2er.

Nun gab es die ersten Tests und Klassenarbeiten. Jetzt hat sie von 1-5 alles dabei.
Ich weiß dass das normal ist. Was mich aber sehr ärgert ist, dass sie ihre Arbeitseinstellung nicht ändert.
Sie war eine der beiden schlechtesten Noten in Mathe, aber es veranlasst sie nicht, für die nächste anstehende Arbeit zu lernen.
Es ist jedesmal ein Kampf sie zum Üben zu bewegen. Wir haben es auch mit Belohnungssystem versucht, was aber auch nicht geholfen hat.

Sie hat bei ihrer Grundschullehrerin nie gelernt mal etwas mehr tun zu müssen. Die Lehrerin hatte die Einstellung, dass es noch Kinder sind und das Schule Spaß machen soll. Auch ab der 3. Klasse hat sie nicht angezogen. Das ist nur leider keine Vorbereitung auf die weiterführende Schule gewesen.

Und wir haben weder die Zeit und vor allem nicht die Nerven jedesmal diese Diskussionen und Kämpfe in der Familie zu haben, wenn es darum geht etwas für die Schule zu tun. Sie hat vor allem in Mathe Defizite, die sie jetzt aufholen müsste um perspektivisch mitzukommen.

Was würdet ihr machen??? Auflaufen lassen??? Doch unterstützen??? Welche Konsequenzen???

Viele Grüße von einer sehr gestressten Mama

10

Ich finde, Du machst es Dir sehr einfach: Deine Tochter hat keine Lust, für die Schule was zu tun, also muss die Grundschullehrerin schuld sein. So ein Quatsch. Es gibt nunmal Kinder, die flutschen nur so durch die Grundschule und brauchen dann eben ein Weilchen um ihre Strategien für die weiterführende Schule zu finden.

Ich habe mit meinen Söhnen eine glasklare Abmachung. Schreiben sie in einer Arbeit eine 1 oder 2, muss ich mich aus der Vorbereitung für die nächste Arbeit in dem Fach 'raushalten. Schreiben sie eine 3 oder 4, darf ich nerven. Schreiben sie eine 5 oder 6 bestimme ich was wann wie für die nächste Arbeit gelernt wird.

Grüsse
BiDi

1

"Sie hat bei ihrer Grundschullehrerin nie gelernt mal etwas mehr tun zu müssen. Die Lehrerin hatte die Einstellung, dass es noch Kinder sind und das Schule Spaß machen soll."
Ist natürlich bei einer Schülerin, die ohne zu lernen eine 1 oder 2 bekommt eine nachvollziehbare Aussage. Deine Tochter muss nun halt das lernen lernen.
Wenn sie es jetzt noch nicht erkannt hat, dann kannst du noch etwas warten, denn, wenn sie gute Noten möchte, wird sie früher oder später lernen wollen. Schafft sie dies alleine gut, wenn nicht unterstütze sie in den verschiedenen Lernmethoden.

Manche Kinder erkennen leider nie, dass sie auch mal lernen müssen und für diese Kinder endet dann (zunächst) ihr dirkter Weg zum Abitur auf dem Gymnasium...

2

Hi,

meine Söhne sind in der 5. (NRW/G8 Gym) auch erstmal abgesackt, auch teilweise auf eine 5. Das Schuljahr ist doch noch jung, die 5. und 6. sind eine Orientierungsstufe. Biete immer wieder Hilfe an, ermuntere sie immer wieder zu lernen, frage Vokabeln ab etc. Aber bedränge sich nicht und lass sie auch mal mit Schulthemen in Ruhe.
Mein Großer ist jetzt in der Q1 (11.) und hat sich gut eingependelt--außer mal einen Tritt in den Hintern kam er ganz gut alleine klar, also keine Nachhilfe o.ä.
Der Mittlere hatte in der 5. heftigste Migräne mit Erbrechen und hat zum Schluss hin sämtliche Mitarbeit verweigert, weil er mit dem Stress nicht klar kam. Ihn mussten wir runter nehmen. Er geht auf eine Gesamtschule in die 9. Klasse und hatte nach dem Wechsel keine Migräne mehr. Er ist jetzt zufrieden und glücklich auf der Gesamtschule.
Also-erstmal beruhigen, sie schreibt ja nicht nächste Woche ihre Abi-Klausuren ;-)
Aber habe es halt im Blick.

3

Hallo

das hört man immer wieder das man von der Grundschule zur weiterführenden schule Defizit aufweist. Entweder sie kommt soweit an das sie erkennt das sie ab jetzt was machen muss und erstmal mehr als gedacht, weil sie sonst immer weiter hinter her hinkt oder aber sie wird über kurz oder lang nicht auf dem Gymnasium bleiben können. Ich würde versuchen über Nachhilfe jeden Tag zu lernen damit die Lücke nicht noch mehr wird. Wenn ich sehe wie das heutzutage in den Klassen abgeht verstehe ich sehr wohl das die Lehrer das oft nicht auffangen können und man als Eltern mit helfen muss.

LG Hexe12-17

4

Wenn sie nie gelernt hat zu lernen, wie soll sie es dann jetzt können?

Noten sagen nicht viel über die Leistung aus. Besser gesagt nichts über den Arbeitsaufwand, der dahintersteckt.

Eine 3 kann sehr hart erarbeitet sein, eine 1 sehr zugeflogen.

Belohnung/Bestrafung bringt eigentlich nur etwas, wenn jemand etwas schon KANN.

Anders herum: würde dein Chef kommen und sagen, dass du ab sofort chinesisch lernen sollst in Eigeninitiative, würdest du auch erst mal gucken.
Wenn du es bis Datum x kannst, bekommst du mehr Geld, wenn nicht, die Kündigung.

Wie würdest du herangehen?


Ja, lernen muss man erst mal lernen und sich erarbeiten, wie das geht.

Dazu braucht das Kind Hilfe. Dabei geht es zweitrangig um den Inhalt, sondern in erster Linie darum
- sich einzuteilen
- Zeiten zu schaffen
- Platz zu schaffen
- Lerntyp erarbeiten (zufliegen ist bisher Glück gewesen, wird aber auf Dauer nicht klappen) , auditiv, visuell, haptisch
- wie erarbeite ich das Lernen?


"Mit mach einfach!" wird sie nicht weiter kommen. Wenn dein Chef sagt, ab sofort machst du einfach chinesische Aufgaben, es liegt nur an deiner Einstellung, wird dich das auch nicht weiter bringen.

Meine ersten Impulse wären mir Kurse zu suchen: wer kann mir helfen, wo finde ich Material usw.


Wenn sie Lücken in einzelnen Fächern hat, kann Nachhilfe sinnvoll sein, um das jeweilige Fach anschließen zu können.
Parallel dazu braucht sie aber Unterstützung, das Lernen zu lernen. Arbeitseinteilung, Strutktur, Portionen



Für alles weitere würde ich auch mit der Lehrerin sprechen.
Wie macht sie im Unterricht mit? Kommt sie kognitiv gut mit? Wo sind die Defizite?
Braucht sie Nachhilfe in einzelnen Fächern (Lücken schließen)
Gibt es Lerntrainings.

Kinder, die sich ihre 1en in der Grundschule erarbeitet haben, müssen zwar oft auch weiterhin am Gymnasium lernen - haben aber den Vorteil, dass sie wissen wie es geht.

Kinder, denen in der Grundschule alles zugeflogen ist, haben später den Nachteil, dass sie irgendwann dafür arbeiten müssen, aber nicht wissen wie DAS geht.

5

Sie bekommt von uns bisher jede erdenkliche Hilfe. Aber es kommt nichts von ihr selbst. Sie macht jedes Mal Theater wenn ich ihr sage, dass wir uns jetzt hinsetzen und üben müssen. Malen, basteln, Spielen....das ist ihr alles wichtiger! Wir lassen sie nicht allein!
Aber sie muss es auch wollen....und deshalb fragen wir uns, ob wir sie einfach mal gegen die Wand fahren lassen sollen, damit sie aufwacht.

7

Nun ja, sie muss erst mal erkennen, dass sie Hilfe braucht. Dass es mit ihrer bisherigen Strategie - die immerhin mehrere Jahre dauerte - so nicht klappt.

Dann braucht sie die Motiviation für sich heraus zu finden, ob ihr die Noten reichen oder eben nicht.
Wenn Eltern das sagen, rennen die Eltern oft gegen eine Wand.
Der Anstups kommt eben von innen oder wenn sie erkennt, dass sie einen Nutzen daraus hat, wenn anfängt Motivation zu entwickeln.

Bspw. soziale Aspekte, mithalten mit Freunden, Konkurrenz innerhalb der Klasse, ....

Bisher ging es auch ohne Lernen. Dass sich das jetzt verändert, muss sie für sich erst mal begreifen - und dann die Motivation entwickeln es ändern zu wollen. (Abi ist ja noch so weit weg .... Versetzung nicht zu schaffen/Schulwechsel wäre näher dran ..... aber bei reiner Gymnasialempfehlung wird sie sich da vielleicht auch sicher fühlen)



Erster Weg wäre mit der Lehrerin sprechen, wie sie deine Tochter einschätzt.
- Nullbock Kind
- motiviert, aber keine Extraleistung
- kann sich noch entwickeln
- das könnt ihr als Eltern tun/das solltet ihr als Eltern sein lassen
- welche Erwartungen hat sie selbst als Lehrerin (sowohl an Kinder, als auch an deren Eltern)

Diese Umstellung werden viele Lehrer kennen, daher haben sie vielleicht auch Tipps, was geholfen hat.


Bei mir hat druck nichts geholfen und an die Wand fahren auch nicht.
Warum? Weil mir durchschnittliche Noten gut genug waren. Ich wollte nicht jedes Jahr ein Superzeugnis, das später niemanden mehr interessiert. Ziel war: durchkommen, weiter kommen und Vollgas geben, wenn es soweit ist.

Auf Druck reagierte ich allergisch.

Geholfen hätte mir Struktur von außen. Ohne Druck, sondern klare Linien: Hausaufgabenzeiten (nicht mehr und nicht weniger), Arbeitsplatz und die Bedigung: das was die Schule aufgibt, wird gemacht. Alles andere ist Eigenregie.

Mit gemachten Hausaufgaben erreicht man oft schon sehr viel. Vor allem, wenn einem vieles zufliegt.
Dabei lernt man auch einiges.

Das zusätzliche Lernen wäre dann der Kick/Klick, der dann kommt, wenn sie merkt, dass es sich lohnt.


Wie sieht denn eure Unterstützung aus?
Ist diese vor allem schulisch? Also wenn du dies lernst, das lernst.. .dann schulisch besser....

Oder eher Unterstützung beim sich selbst etwas erarbeiten. Unterstützung bei dem "Schweinehund" überwinden, wenn man die Komfortzone verlassen muss? Auch in Bereichen, die nichts mit Schule zu tun haben?

Das hat bei meiner geklappt. Sobald ich mit Schule anfing, wurden alle Schotten dicht gemacht. Als es dann klappte, dass sie Regelmäßigkeiten in anderen Bereichen hatte, die sie sich auch mal erarbeiten musste, ohne zu viel Druck zu machen, übertrug sich das irgendwann auf die Schule.
Das Streitthema war dann nicht mehr Schule (wo sie morgens schon viel Zeit verbrachte), sondern anfangs nur dieser eine kleine Bereich, der den Druck vom Schulischen nahm.

weiteren Kommentar laden
6

Hallo, ich kann mich noch einigermaßen an meine Zeit in der 5. Klasse Gymnasium erinnern... in der Grundschule nur 1er und 2er ohne auch nur irgendetwas für die Schule zu tun... und dann kam das Gymnasium mit 3ern... meine Mutter hat das damals mit: "Du bist doch keine 3-er Schülerin!" #augen reagiert - und dann musste ich mir etwas überlegen... bei unserem Sohn waren wir entspannt, er kam auch nicht in die Puschen und hatte dann auch mal ne 4 im Zeugnis - aber irgendwann macht es "klick" und sie lernen wie es funktioniert. Immer wieder Hilfe anbieten, wenn nicht gleich die Versetzung gefährdet ist und ihr die Schule ansonsten gefällt, klappt es bestimmt. Druck hat bei uns nix gebracht, den haben sie ja in der Schule schon ausreichend. Würde ihr noch ein bisschen Zeit geben, das wird ganz bestimmt!! Liebe Grüße!

8

Schön, dass du schon weißt wer Schuld hat: Die Grundschullehrerin deiner Tochter.

Schade, dass du die jetzt nicht mehr dafür "dran" kriegen kannst und das Problem alleine lösen mußt.

Mit dieser Einstellung ist das sicherlich garnicht so einfach.

Nur zum "drauf rum denken" - deine Tochter hatte nur einsen oder zweien, was wäre aus den Kindern geworden, die nur vieren und fünfen hatten, wenn die Lehrerin angezogen hätte? Mal ganz davon ab, dass die Lehrerin ja Richtlinien hat, nach denen sie unterrichten muß.

18

Hallo,

offenbar kennst Du wenige Grundschullehrer...

Ich kenne allein zwei, die eine ruhige Kugel schieben und mit dem Stoff nicht durchkommen. (Außerdem kenne ich zwei, wo die Kinder etwas lernen.)
Das tangiert keinen.

Dafür müssten Eltern sich bei der Schule massiv beschweren, Belege beibringen, dass das so ist etc.
Glaubst Du, dazu hat jemand Lust?
Die Eltern setzen sich zu Hause mit ihren Kindern hin und arbeiten die Lücken auf, oder das Kind hat eben Pech gehabt.
So läuft das.

Wir haben uns wegen unserem unterforderten Sohn in der 2. Klasse mit einer dieser Lehrerinnen angelegt.
Weißt Du, was da gesagt wurde?

Die Lehrerin, die gerade drei Monate lang (!) den Mathe-Stoff aus der 1. Klasse wiederholt hatte und sowieso schon im Schneckentempo unterwegs war : "Es müssen ja alle Kinder mitkommen. Ich kann ja nicht einfach so weiter machen."

Ne, da sollen die Kinder lieber nach der 4. Klasse mit den Eltern den fehlenden Stoff nachholen. Das ist ja dann nicht mehr das Problem der Grundschullehrerin. #klatsch

Die Direktorin: "Die Frau XY macht das schon alles richtig."
Tja, bei Lehrermangel ist man wohl froh, wenn man überhaupt jemanden hat.

Wir haben dann auch mal was richtig gemacht, und unseren Sohn aus dieser Schneckenklasse in die nächsthöhere Klasse springen lassen. Er durfte dann nicht nur ein fehlendes Schuljahr nachholen, sondern einiges mehr, weil Miss Schneckentempo schon einen ganz guten Rückstand zum Lehrplan hatte...
Ich will gar nicht wissen, wie viel den Kindern am Ende fehlt, die da 4 Schuljahre verbracht haben. #aerger

LG

Heike

20

Ich kenne einige Grundschullehreinnen, das sind alle meine Kolleginnen #winke

weiteren Kommentar laden
9

Ich empfehle das Lernen lernen. Wenn sie so weiter macht wird sie spätestens zum Ende der 6.Klasse verabschiedet. Zumindest wäre da in Bayern so, in anderen Bundesländern mag das aber egal und normal sein.

11

hi,

dass problem liegt glaube ich tatsächlich darin, dass keinen tochert LERNEN sich ANSTRENGEN ETWAS DAFÜR TUN MÜSSEN nicht gewohnt ist.
unser großer ist auch ein 1-2er grundschulkind. obwohl er nichts lernen MÜSSTE, haben wir den rat von freunden beherzigt und haben ihn bereits in der grundschule regelmäßig üben lassen. nicht, weil er es von den noten her gebraucht hätte, sondern damit wir nicht in die problematik kommen, in der ihr jetzt seidm, denn das problem ist bei freunden von uns mit deren kindern auch aufgetreten. unser großer hat von anfang an gelernt zu lernen und es ist auch kein problem.
ich glaube, ich würde nochmal ohne vorwürfe mit ihr darüber reden. wenn sie nicht einsichtig ist, auflaufen lassen. wenn sie vorher so gut war, ist zu hoffen, dass sie auch jetzt gute noten schreiben will. vielleicht hilft es.

lg
eddi