Wie reagieren, wenn Partner hintergeht?

Hallo, wie würdet ihr reagieren, wenn sich der Partner nicht an Abmachungen hält? Für mich persönlich gibt es fast nichts schlimmeres als Lügen. Das habe ich meinem Mann in der Vergangenheit in verschiedenen Situationen schon öfter mehr als klargemacht. Meine vorherige Beziehung ist sogar daran zerbrochen. Egal, wie klein sie sind, auf Dauer und vermehrtem Vorkommen zerstören sie Vertrauen. Keine Beziehung ohne Vertrauen!

Dieses Mal geht es um folgendes Szenario: Mann will Cannabis konsumieren, abseits der abgemachten 2x Brownies backen im Jahr. Wir mussten vor einiger Zeit einen Kompromiss aushandeln, da er gerne konsumiert, ich aber eine starke Abneigung gegen alle bewusstseinsverändernden Mittel habe und wir zudem ein kleines Kind haben. Schon beim 2x Backen habe ich nur sehr schweren Herzens zugestimmt. Jetzt durfte ich aber feststellen, dass mein Mann konsumiert hat, obwohl wir darüber gesprochen haben, dass er gegen unseren Kompromiss verstößt, in der Hoffnung ich merke es nicht. Hab ihn konfrontiert, er streitet es ab.

Ich bin überfordert mit der Situation, weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Wir hatten auch in der Vergangenheit schon Momente, in denen er mit meinem Vertrauen gespielt hat.

Wie würdet ihr reagieren?

Danke für eure Antworten!

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Ich kann deine Frustration verstehen - Lügen, auch wenn es Notlügen sind, um nicht in Streit zu geraten, gehen nicht.
Das zerstört einfach Vertrauen und Vertrauen ist die Basis einer jeden guten Beziehung.

Woher weißt du denn, dass er konsumiert hat?
Kannst du dir absolut sicher sein?

Solche "Notlügen" entstehen oft, wenn Kompromisse gemacht werden, mit welchen man eigentlich nicht einverstanden ist.

Solange dein Partner also weiterhin gerne häufiger konsumieren möchte und du das nicht akzeptierst, kann es immer wieder dazu kommen, dass er dich hintergeht.
Denn egal um welche Art von Angewohnheit es geht: Solange man es nicht für sich selbst ändern will, wird es nicht funktionieren.

Heißt: Entweder lockerst du deine Haltung auf ein Maß, welches für ihn gut lebbar wäre, oder du hoffst darauf, dass sich seine Haltung zu diesem Thema eines Tages ändern wird.

Bearbeitet von Zarathustra
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Was war das denn für ein fauler Kompromiss? Und ich frage mich wirklich, unter welchen Umständen der überhaupt zustande kam? Und ob man das überhaupt als Kompromiss bezeichnen kann.

Warum sollte ich zweimal im Jahr Backwerk herstellen, dessen Wirkung viel unkalkulierbarer, intensiver und langanheltender ist, anstatt ab und zu (nach Absprache aufgrund der Beaufsichtigung des Kindes) sich mal nen Sticky zu gönnen? Das ergibt für mich echt keinen Sinn.

Und wie genau, kann denn überhaupt eine Beziehung und Familiengründung entstehen, wenn man da so komplett unterschiedlich tickt?

Das ist doch alles völlig unrealistischer Unsinn, der eben solche Heimlichkeiten zur Folge hat. Warum dein Partner sich da nicht gleich konsequent auf die Hinterbeine gestellt hat, das kannst nur du beantworten und das ist auch das einzige was ich ihm hier ankreide.

Für mich war das also von Anfang an kein echter Kompromiss, sondern schlichtweg ein Ultimatum, das du gestellt hast. Hab ich recht? Und das fliegt dir jetzt um die Ohren.

Mein Mann kifft auch nicht, ich mache es gelegentlich. Er gönnt es mir von Herzen und war eben auch bereit, mir nach der Familiengründung dafür die gelegentlichen Freiräume zu schaffen. Ich selber habe da für mich auch noch mal die Grenzen ganz anders abgesteckt und halte mich auch daran.

Du fragst danach, wie wir reagieren würden...ganz ehrlich, ich würde mich mit ihm hinsetzen und sagen, das das alles eine total bescheuerte und unrealistische Idee war. Dann würde ich ihn fragen, zu welchen echten (!) Kompromissen er denn bereit wäre.

BTW und weil du offensichtlich so gar keine Ahnung hast: Niemals nie nicht, würde ich nochmals Gebäck mit THC zu mir nehmen! Schon gar nicht, wenn ich ein Kind habe. Da wie oben schon erwähnt, die Wirkung eben unkalkulierbar ist. Zumal das Risko um ein zigfaches erhöht ist, das mein Kind das Backwerk (wie auch immer, man kann ja manchmal ga rnicht so bekloppt denken, wie es kommt) in die Finger bekommen könnte, das Risko wäre mir als Gelegenheitskifferin, viel zu groß.

Bearbeitet von Butterstulle
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Bester Beitrag bisher, danke dafür!

@TE
Ich denke, wenn du so rigide Vorstellungen davon hast, wie dein Partner zu sein und zu handeln hat, dann solltest du dir jemanden suchen, der diese Vorstellungen vollumfänglich teilt. Das ist viel einfacher, als dir diesen armen Kerl hier mühsam zurechtbiegen zu wollen und gleichzeitig auch viel erfolgversprechender.

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Ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz, wieso ihr davon ausgeht, dass ich ihn zurecht biegen will und Vorschriften mache??
Findet ihr es wirklich alle zu viel verlangt, dass man, wenn man sich für besseres Zusammenleben über verschiedene Dinge einig geworden ist, diese Abmachungen auch einhält?
Müsst ihr mit euren PartnerInnen nie Kompromisse treffen, damit alle zufrieden sind?

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Hi,
finde ich in diesem Fall schwierig. Die Frage stellt sich, warum bist du mit einem Mann zusammen, der konsumiert? Es liest sich nicht so, als würde er sich täglich schon morgens einen reinlöten und ist dann zu nichts mehr zu gebrauchen, sondern nach einem Gelegenheitskonsumenten, der sein Leben im Griff hat. Vergleichbar mit moderatem Alkoholkonsum.
Es ist blöd, dass er nicht die Eier in der Hose hat und dir klar macht, dass er sich von dir da nichts vorschreiben lässt. Aber du bist halt nunmal nicht in der Position im Vorschriften zu machen, inwieweit er was konsumiert. Er ist halt schon selber groß. Du kannst das noch so blöd finden, aber du hast nicht das Recht ihm da irgendetwas zu verbieten. Euch beiden fehlt da die Konsequenz, sicherlich eurer Gefühle zueinander geschuldet, aber im Grunde passt du nicht zu einem (Gelegenheits)kiffer und er nicht zu einer Gegnerin. In dem Fall finde ich, bist du diejenige, die sich auf ihn zubewegen sollte.
Natürlich nicht, wenn er ein Oberstoner ist, der nix auf die Kette kriegt. Aber auch dann wärst nicht nur du es, die ihn zum Aufhören bewegt.

vlg tina

Bearbeitet von tha.lia72
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Ich würde es mir nie herausnehmen, ihm etwas vorzuschreiben. Mir zuliebe hatte er von sich aus bei unserem Kennenlernen aufgehört, was ich ihm auch hoch anrechne. Irgendwann wollte er dann doch wieder anfangen und wir haben darüber gesprochen, womit jeder leben könnte. Für unseren Kompromiss haben wir uns in der Mitte getroffen. Deshalb finde ich nicht, dass ich ihm da was vorschreibe.
Ich möchte nur, dass man sich dann daran hält, wenn solche Abmachungen getroffen werden. Und schon gar nicht einfach hinterrücks doch machen, wonach einem gerade ist.

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Mit einem Abhängigen kann man womöglich keine Absprachen treffen.

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Ganz grundsätzlich klingt deine Haltung für mich rigide. Es ist auch ein bisschen so, wie wenn Eltern von ihren Kindern erwarten, dass sie niemals lügen. Dann werden sie garantiert belogen. Mir wird auch nicht einfach so ein Eltern-Kinder-Vergleich einfallen. Denn du hast eine Haltung gegenüber deinem Partner, die sich stark bevormundend liest.
Ich spinne mal weiter: Ein Mann, dem so eine bevormundende Haltung zuwider wäre und der bewusst ein großes Autonomiebedürfnis hat und verteidigt, der bekäme mit dir ordentlich Krach.
Ich vermute, du hast einen Partner, der solche Konflikte aus Harmoniebedürfnis umschifft?

Passt auch für mich zum Menschentyp, der gerne kifft. Mich macht Gekiffe und die darauf folgende Indifferenz wahnsinnig. Aber ich gehe davon aus, dass ich das Vergnügen nicht verstehe und lasse es meinen Freunden/ Bekannten einfach diskussionslos.

Davon unbenommen kann Cannabis natürlich eine starke Sucht sein und große Probleme im Beziehungsleben und bei der Arbeit bedeuten. Wie gefährlich oder harmlos der Konsum deines Partners ist, das lässt sich hier nicht einschätzen. Beides ist denkbar. Es gibt viele Menschen, die gut im Alltag mit wenig Konsum klarkommen.

Sichtbar wird hier, dass ihr auf anderer Ebene ein Problem habt.
Wenn du von einem Menschen in deinem Leben gnadenlose Lügenfreiheit verlangst, wirst du von jedem und jeder enttäuscht werden. Zumal du dann die menschliche Natur und dich selbst verleugnest. Wir alle und auch du haben blinde Flecken, in denen wir uns selbst belügen. Wir können vielleicht einem Ideal und unseren Werten nachjagen, werden aber fehlerbehaftet bleiben. Ist auch anstrengend. Du liest dich in diesem Sinne sehr anstrengend.

Da beißt sich die Katze in den Schwanz: Dein Partner ist evtl. mit dir oft angestrengt und bemüht sich, deinen Idealen gerecht zu werden. Verbiegt sich regelrecht. Und braucht vielleicht dann mal kleine Fluchten. Und vielleicht stellst du dir mal vor, ob du mit dem Mann zusammen sein könntest, den von ihm verlangst zu sein. Denn du liest dich dominant.

Was kannst du tun: erstmal dich verändern und erlauben, dass dein Partner ehrlich sein darf und sich mit seinen Sonnen- und Schattenseiten zeigen DARF.

Bearbeitet von Naima68
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Danke für deinen Beitrag. Ich persönlich finde schon, dass man den Anspruch haben kann, dass sich alle Parteien an gemeinsam ausgehandelte Kompromisse halten, unabhängig von der Beziehung zueinander.
Ehrlichkeit finde ich wichtig, vor allem in Sachen, von denen man weiß, wie bedeutsam das für den Partner ist.

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Der Kompromiss war ziemlich sicher nicht so einvernehmlich wie angenommen...
Oder die Meinung des Mannes hat sich geändert, aber er weiß, dass es nichts bringt ehrlich darüber zu sprechen...

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Eins fällt mir hier auf: Detalierte Absprachen, an die sich der Partner genau halten muss, sonst ist es Lüge oder HIntergehen. Das ganze Konzept ist nicht gut. Das engt den Partner ein, in Situationen, wo er eigentlich sein Leben selbst steurern sollte. Vertrauen und Ehrlichkeit sollte generell gelten, aber es sollte nicht nötig sein, dass bis ins kleinste hinein zu definieren und zu kontrollieren.

Was das konkrete Thema angeht - schwierig. Wenn man kleine Kinder hat, sollte man nicht benebelt sein. Das gilt natürlich auch Alkohol, aber der geht relativ schnell wieder aus dem Körper. Bei Hasch dauert das viel länger. Generell würde ich sagen, er soll das mal ganz bleiben lassen, die nächsten Jahre. Wer es ein halbes Jahr bleiben lassen kann, der kann es auch einige Jahre. Und danach wird er wahrscheinlich gar keine Lust drauf haben. Da musst du dir überlegen, ob er auf Dauer der geeignete Partner ist. Und das sollte man ihm vielleicht mal in Ruhe nahelegen. Also, dass die Familie dadurch in Gefahr ist auseinanderzugehen.

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Danke für die Antwort! Er hatte bereits komplett von sich aus aufgehört, wollte aber nach einiger Zeit wieder anfangen. Deshalb der Kompromiss. Die Absprache besteht schon länger und wir haben uns hierfür in der Mitte getroffen, damit beide gut damit leben können. Daher finde ich es nicht zu viel verlangt, sich daran zu halten. Dass er es dann heimlich macht, finde ich fast noch schlimmer.
Darüber gesprochen haben wir schon lang und breit. Auf Dauer hält es aber bis jetzt nicht, er vergisst die Unterhaltung dann.

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Okay, bis hierher dreimal höfliches Danke mit Eisblümchen im Subtext und Betonung, dass du bei deiner Sichtweise bleiben willst und deine Erwartungen wohl erwarten kannst.

Vielleicht scheibst du noch unter deinen Text, was du von uns erwartest? Dann könnten wir mehr entsprechen... 😉

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Wenn mein Partner Drogenkonsumieren würde , würde ich mit Kind ganz schnell das weite suche.

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Beziehst du das dann auch auf Alkohol?

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Nein , weil Alkohol keine Droge in dem Sinne ist .

Dennoch würde ich meinen Partner auch verlassen wenn ich merke das er Alkoholiker wäre oder rauchen würde.

Bearbeitet von Lauf
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Ich finde die Wortwahl falsch. Du stellst es ja hin, als hätte er dich betrogen oder sonst was getan. Und beweisen kannst du es ja auch nicht, ob er es überhaupt getan hat. Hab es zumindest nicht raus gelesen.

Es kommt immer drauf an. Bei so nem Quatsch wie, hey du hast versprochen dass du dich gesünder ernährst, aber isst jetzt einen Burger...naja Mein Gott ist doch nicht schlimm.
Ebenfalls seh ich deins auch nicht so dass man daraus ein Drama machen muss. Klar ist blöd, aber total aufbauschen wäre auch übertrieben, wenn er von 365 Tagen 2 Tage nur was macht. Hallo? Bitte realistisch im Vergleich sein. Er ist nicht süchtig. Man man

Ergo sind die Wörter Lügen und Hintergehen in dem Fall total drüber

Bearbeitet von Hmmm
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2x backen reicht ihm für nen ganzen Monat.
Das mit Burger essen zu vergleichen finde ich ehrlich gesagt unangemessen. Es ist für uns beide ein wichtiges Anliegen, der Kompromiss stand als beidseitige Einigung darüber. Es ist unfair, wenn man weiß, dass etwas wirklich wichtig für den anderen ist und keine Rücksicht nimmt. Letzteres bezieht sich auf Ehrlichkeit und Konsum.

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Also erstens wenn ich lese er bäckt 2x im Jahr...woher soll man wissen, dass er einen Monatsvorrat angeblich backt? Wenn man backt, dann ist es für vielleicht einen Tag oder höchstens dass noch was für wenige Tage reicht. Keiner backt zb Kuchen für einen Monat im Vorraus. Also sorry da weiß ich nicht ob ich das glauben kann und wie gesagt kann ich hellsehen dass er Massen angeblich backt?

Desweiteren klingst du von deiner Art und Weise zu schreiben wirklich sehr übergriffig und dominant und willst deinen Willen durchsetzen und was ihn betrifft interessiert da nicht viel Hauptsache es passt dir.

Ich bin auch kein Fan von Drogen, aber sorry so wie du es beschrieben hast, ist der Konsum sehr sehr überschaubar. Und solange er es nicht macht wenn das Kind da ist und er grad alleine Aufsichtspflicht hat...naja seh ich da kein Drama

Unfair ist auch dem anderen seinen Wilen aufzudrücken ...

Bearbeitet von Hmmm
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Ich hätte ihm ein Ultimatum gestellt, entweder wir oder das weed.
Mit Kind daheim, dass geht ja mal gar nicht!
Oder er macht es halt mit Freunden bei nem Männerabend etc..aber halt auch nicht wöchentlich.

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So sehe ich das auch. Daher der Kompromiss, damit jeder glücklich ist und ich abschätzen kann, worauf ich mich einzustellen habe ua wegen Kinderbetreuung. Aber der war ja wohl für die Katz.

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Richtig, der war für die Katz. Und was willst du jetzt machen? Es klingt nicht so, als wäre es für dich möglich, ihn sein Leben selbst bestimmen zu lassen. Also Ultimatum? Trennung?

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"Wie würdet ihr reagieren?"

Müsste ich nie. Weil ich von vornherein niemals mit einem solchen Konsumenten eine Beziehung eingehen würde.

"Ich bin überfordert mit der Situation"

Glaube ich dir, bist ja auch wissentlich eine Beziehung eingegangen mit so einem, und sogar noch ein Kind gezeugt.

Hmm, weiss nicht, was könnte man machen... vielleicht Trennung? Nur so vielleicht? Vielleicht so deinem Kind zuliebe, nur so als Gedanke?

Bearbeitet von DerMANN1
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Gleich trennen, weil er von 365 Tagen an einer Hand abzählbsr sowas macht und somit nicht süchtig ist? Wo andere viel öfter Alkohol trinken? Halte ich für dezent übertrieben

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Du benutzt viele Wörter um zu sagen, dass du konsumierst.

Mir doch egal nach welcher Defnition er süchtig ist oder nicht, wenns mir bzw. ihr nicht passt ist das so und habe das Recht meine Schlüsse zu ziehen.

Alkohol verachte ich genau so und würde ich auch die Trennung anstreben, vielleicht sogar noch eher.